Schenken ist in ökonomischer Hinsicht ein bedeutsames Feld des Konsumentenverhaltens. Das gilt nicht nur im Hinblick auf das Weihnachtsfest, das als wichtigster Konsumanlass für Geschenke manchen Branchen ein Viertel des Jahresumsatzes beschert. Denn geschenkt wird während des ganzen Jahres: zu Geburt und Taufe, Kommunion und Konfirmation, zum Schulanfang und bestandenem Examen, zu Verlobung und Hochzeit, zu Geburtstagen, als Mitbringsel – oder auch nur so. Zudem ist Schenken ein sehr wichtiges psychologisches und soziales Phänomen, das einerseits auf Freiwilligkeit beruht, andererseits aber auch eine Pflicht darstellt und die Beteiligten nötigt, bestimmte Regeln einzuhalten. So ist Schenken keineswegs immer mit Freude verbunden, sondern auch mit Stress bei der Suche nach einem perfekten oder zumindest zufriedenstellenden Geschenk und Enttäuschungen, wenn Geschenke misslingen.
Das Buch präsentiert zentrale Ergebnisse der psychologischen Forschung. Diese werden ergänzt durch Textauszüge aus der belletristischen Literatur. Zitate aus Werken von Autoren wie Paul Auster, Per Olov Enquist, Jonathan Franzen, Margaret Mitchell, Thomas Mann, Eugen Roth und Ludwig Tieck verdeutlichen die wissenschaftlichen Erkenntnisse und lassen uns das Erleben beim Geben und Nehmen auch emotional nachvollziehen.
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